Die gerade einmal 16-jährige Schülerin Lena Egger vom Krupp-Gymnasium in Duisburg-Rheinhausen hat vor Kurzem ein dreitägiges Praktikum beim Ambulanten Hospizdienst Bethanien Moers gemacht. Über Erfahrungen, Eindrücke und mehr berichtet sie hier.
„Frau Möller als Leitung des Ambulanten Hospizdienstes hat uns vor ein paar Monaten im Religionsunterricht besucht und dabei von ihrem Beruf erzählt. Die Zeit, die sei bei uns verbracht hat, fand ich viel zu kurz. Ich wollte mehr über die Hospizarbeit erfahren. Generell interessiert mich einfach die Arbeit mit Menschen – und wie man eben auch mit Menschen umgeht, die bald sterben werden. Ich dachte, dass ich im Rahmen eines Praktikums noch weiter in den Beruf reinschnuppern, weitere Eindrücke gewinnen und meine Fragen stellen könnte. Umso schöner, dass es dann mit dem Praktikum geklappt hat.“
Und so tauchte Lena Egger für eine Tage in die Tätigkeiten des Teams des Ambulanten Hospizdienstes ein: „Ich konnte Frau Möller und Frau Kunze als Hospizkoordinatorin bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Ich war zum Beispiel bei Sitzungen dabei und habe auch ein Gespräch mit einem Patienten erlebt. An meinem letzten Tag kam irgendwann ein Anruf, dass eine Patientin eine Sterbebegleitung benötigt, da sie sich auf ihrem letzten Weg befand. Auch hier durfte ich dabei sein und habe mitbekommen, wie der Ambulanten Hospizdienst mit so einer Situation umgeht. Dieser Moment, der nicht unbedingt etwas Alltägliches für die meisten Menschen ist, war für mich irgendwie sehr beruhigend. Ich wusste die Patientin wird nicht allein sein und es wird jemand da sein, der bzw. die sie auf dem letzten Weg begleitet und nochmal ein paar beruhigende Worte mitgeben kann. Ob diese Person es wirklich noch aktiv mitbekommt, wissen wir natürlich nicht – aber es ist schön daran zu glauben und zu wissen, dass jemand da ist, falls man es braucht."
Nach drei Tagen Praktikum zieht Lena Egger folgendes Fazit: „Man kann sehr dankbar sein, wenn es einem gut geht, man gesund ist und so eine Form der Begleitung nicht in Anspruch nehmen ,muss‘, weil man schwer krank ist. Wenn es einem jedoch nicht gut geht, sollte man die Begleitung durch den Ambulanten Hospizdienst jedoch wirklich in Anspruch nehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wirklich da, um zu helfen – und darüber können wir froh sein. Im Nachhinein kann ich sagen, dass man auf jeden Fall auf die Menschen des Ambulanten Hospizdienstes zählen kann. Sie sind nicht nur freundlich, sondern auch immer bereit, zu helfen.”
Claudia Möller fasst zusammen: „Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass Lena sich bereits in ihrem jungen Alter für ein Praktikum bei uns entschieden hat. Sie hatte keine Berührungsängste – ob mit den Patientinnen und Patienten oder mit teils schweren Themen und Situationen. Es war schön, sie bei uns gehabt zu haben und ihr so Einblicke in unsere Tätigkeit geben zu können.“